15.11.2021
Willkommen in der Erkältungszeit! So manch einen plagen jetzt Grippe, Schnupfen und kratzender Hals. Der Wechsel aus Nässe, Kälte und trockener Heizungsluft macht unseren Schleimhäuten zu schaffen. Die Erkältungsviren treiben ihr Unwesen - sei es am Arbeitsplatz, im Bus, in der U-Bahn oder beim Einkaufen. Schnell hat man sich angesteckt.
Für gesunde Menschen mit einem starken Immunsystem ist eine Erkältung meist nur eine Bagatelle. Nicht jedoch für Diabetiker und Personen, die bereits eine Insulinresistenz entwickelt haben. Grippale Infekte können hier unliebsame Folgen haben.
Ob Erkältung, Grippe oder Magen-Darm-Infekt – für Diabetiker bedeutet dies zusätzlichen Stress. Neben dem „Kampf“ gegen Bakterien und Viren gerät auch noch der Blutzucker durcheinander.
Hohe Blutzuckerwerte blockieren das Immunsystem
Erhöhte Blutzuckerwerte haben, wie Wissenschaftler nachweisen konnten, einen starken Einfluss auf die Funktionsweise des Immunsystems. So werden beispielsweise die Fresszellen in ihrer Arbeit eingeschränkt, d.h. unerwünschte Viren und Bakterien können nicht in der üblichen Schnelligkeit von den Fresszellen eingeschlossen und eliminiert werden. Auch die Wanderung der Abwehrzellen in die betroffenen Gewebe oder in die Lymphknoten, welche ebenfalls die Abwehr unterstützen, sind bei hohen Zuckerwerten erschwert. Hohe Blutzuckerwerte sind auch dafür verantwortlich, dass die Haut und Schleimhäute trockener sind und oft schlecht durchblutet werden. Dadurch werden die Hautbarrieren geschwächt und Krankheiterreger können diese leichter überwinden und in den Körper eindringen, wo sie sich schnell vermehren.
Blutzuckerschwankungen durch Infekte
Wenn das Immunsystem mit Viren oder Bakterien kämpft, tritt oftmals als Begleiterscheinung Fieber auf, das einen erhöhten Insulinbedarf mit sich zieht. Wie ist da der Zusammenhang? Nun, hat der Körper erst einmal einen Fremdkörper wie einen Virus erkannt, versucht er mit allen Mitteln, diesen abzuwehren. Der Stoffwechsel dreht dazu richtig auf und schüttet u.a. Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus. Gleichzeitig werden weitere körpereigene Stoffe gebildet, um gegen unliebsame Bakterien und Viren anzukämpfen. Durch diese Prozesse erhöht sich die Körpertemperatur. Es entsteht Fieber und Viren und Bakterien, die aus Eiweiß bestehen, können durch die Hitze abgetötet werden.
Für die Bildung der Wärme und Hitze mobilisiert der Körper seine Energiereserven, die in den Leber- und Muskelzellen in Form von Glykogen gespeichert sind. Dabei sind die Stresshormone und das Hormon Glukagon maßgeblich daran beteiligt, die Leber anzuregen, Glukose freizusetzen, wodurch der Blutzuckerspiegel ansteigt. Das hat zur Folge, dass auch der Insulinspiegel steigt, denn Insulin wird benötigt, um die Tür zu den Zellen zu öffnen, so dass der Blutzucker aufgenommen und in den Zellen verbrannt werden kann. Mit Erhöhung der Körpertemperatur erhöht sich auch der Bedarf an Insulin, was für einen ansonsten gesunden Organismus kein Problem darstellt. Für einen Diabetiker bedeutet dies jedoch, engmaschig den Blutzucker zu kontrollieren, um auf Schwankungen schnell reagieren zu können. Bei einer bereits bestehenden Insulinresistenz, aber noch nicht diagnostizierter Diabetes-Erkrankung, kann dies auch den Stoffwechsel schwer durcheinanderwirbeln.
Auch wenn Infekte generell den Blutzucker in die Höhe treiben, drohen bei einer Magen-Darm-Grippe Talfahrten. Erbrechen oder Durchfall gefährdet die Aufnahme von Kohlenhydraten. Wenn zu viel Insulin vorhanden ist, aber nicht gegessen oder die Mahlzeit erbrochen wird, können Unterzuckerungen die Folge sein. Die Schwere ist dabei abhängig von der Insulinempfindlichkeit.
Vorbeugen und Abwehr stärken
Ganz verhindern kann man eine Erkältung leider nicht, doch man kann das Immunsystem stärken. Wer sich viel bewegt und auch an der frischen Luft ist, wer zudem hygienische Verhaltensregeln wie Abstand halten, Hände waschen, usw. beachtet, tut damit schon einiges für die Gesundheit.
Ausschlaggebend für das körperliche Wohlbefinden und ein starkes Immunsystem ist zudem auch die Ernährung. Eine überwiegend basische Ernährung liefert wahre Nährstoff-Booster zur Stärkung der Abwehr. Sie setzt sich zusammen aus viel Gemüse, Kräutern, Hülsenfrüchten und Nüssen und ist reich an antioxidativen Vitalstoffen. Zahlreiche Studien belegen, dass besonders die Vitamine A, C, D, E und Beta-Carotin, aber auch die Spurenelemente Zink, Eisen und Selen sowie die sekundären Pflanzenstoffe unerlässlich sind für ein aktives und starkes Immunsystem. Diese Mikronährstoffe aktivieren die Immunzellen, regen die Antikörperbildung an und haben auch Einfluss auf die Produktion der natürlichen Killerzellen.
Der Metabolic Balance Ernährungsplan ist somit ideal. Er liefert dreimal am Tag eine Portion basischer Lebensmittel und versorgt so den Körper ausreichend mit allen lebenswichtigen Vitalstoffen. Zusätzlich verstärken Gewürze wie Ingwer, Kurkuma und Chili mit ihren ätherischen Ölen den immunstimulierenden Effekt.
Ungünstige Lebensmittel-Kombinationen oder Überernährung können der Körperabwehr schaden, da notwendige Nährstoffe für ein intaktes Immunsystem fehlen. Unbestritten ist, dass wir Zucker für unseren Stoffwechsel brauchen - aber hier gilt mehr denn je der Leitsatz „die Dosis macht das Gift“. Bei der Wahl der Kohlenhydrate und somit des verfügbaren Zuckers sollte man darauf achten, naturbelassene Produkte mit langkettigen Kohlenhydraten und hohem Ballaststoffanteil zu wählen, um einen langsamen Anstieg des Blutzuckerspiegels zu erreichen. Diese Lebensmittel sind vitalstoffreicher im Vergleich zu raffinierten und stark verarbeiteten Lebensmitteln, halten den Blutzucker auf einem gesunden Level und sättigen lange.
Viel Bewegung und ausreichend Schlaf
Neben einer vitalstoffreichen Ernährung ist moderater Ausdauersport wie langes Spazierengehen, Walken oder Radfahren geeignet, um den Körper mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen und damit ebenso das Immunsystem zu stärken. Ein weiterer Garant für ein gesundes, starkes Immunsystem ist ein erholsamer Schlaf. Wenn wir uns unwohl fühlen, eine Grippe im Anmarsch ist oder wir einfach nur schlapp sind, dann steigt das Schlafbedürfnis oft deutlich an. Der Rat „schlaf dich gesund“ kommt also nicht von ungefähr. Im Schlaf arbeitet das Immunsystem auf Hochtouren. Studien belegen, dass natürliche Killerzellen und Fresszellen im Schlaf aktiver sind und dadurch den Körper schützen. Im Schlaf sinkt auch der Stresshormonspiegel ab, was sich auch positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirkt. Ein Mangel an Schlaf kann also die Funktionsfähigkeit des Immunsystems beeinträchtigen und ist mitverantwortlich für Blutzuckerschwankungen.
Der Stoffwechsel im Gleichgewicht
Diabetes ist eine Stoffwechselkrankheit, der man nicht hilflos ausgeliefert sein muss. Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie sich schon in der Frühphase des Diabetes befinden. Dieser „Prä-Diabetes“ ist weltweit im Vormarsch. Doch mit der richtigen Ernährung kann man sehr viel für die eigene Gesundheit tun. Eine Ernährungsweise nach Metabolic Balance versetzt den Körper wieder in die Lage, die für seine Stoffwechselfunktionen wichtigen Enzyme und Hormone selbst in der richtigen Menge herzustellen und damit auch die Insulin-Ausschüttung auf natürliche Art und Weise günstig zu beeinflussen - und das ohne dabei auf Geschmack und Genuss verzichten zu müssen. Mit Hilfe der Ernährung nach Vorgaben von Metabolic Balance gelingt es, den Insulinspiegel im Körper konstant niedrig zu halten und gleichzeitig das Immunsystem auf natürliche Weise zu stärken.
Quellen:
1. Heidemann C & Scheidt-Nave C. Prävalenz, Inzidenz und Mortalität von Diabetes mellitus bei Erwachsenen in Deutschland – Bestandsaufnahme zur Diabetes-Surveillance. Robert Koch-Institut: Journal of Health Monitoring 2017
2. Hemmingsen, B. et al.: Diet, physical activity or both for prevention or delay of type 2 diabetes mellitus and its associated complications in people at increased risk of developing type 2 diabetes mellitus. In: Cochrane Database Syst Rev. 2017
3. Jacobs, E. and Rathmann, W.: Epidemiologie des Diabetes. In: Diabetologie und Stoffwechsel 2017; 12(06): 437-446.
4. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.: Ballaststoffe – wertvoll für Ihre Gesundheit. 1. Auflage, 2013 https://www.dge-medienservice.de/ballaststoffe.html
5. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.: 5 am Tag. https://www. dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/5-am-tag/
6. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.: Stellungnahme - Gemüse und Obst in der Prävention ausgewählter chronischer Krankheiten. 2012 https://www.dge.de/fileadmin/public/doc/ws/stellungnahme/DGE-Stellungnahme-Gemuese-Obst-2012.pdf
7. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.: Fettzufuhr und ernährungsmitbedingte Krankheiten - DGE veröffentlicht 2. Version der evidenzbasierten Leitlinie. Presseinformation vom 20.01.2015 https://www.dge.de/presse/pm/fettzufuhr-und-ernaehrungsmitbedingte-krankheiten/ 8. Toeller, M.: Evidenzbasierte Empfehlungen zur Ernährungstherapie und Prävention des Diabetes mellitus, 2005, Ernährungs-Umschau 52, Heft 6